31.08.2023 Unterricht bei Ukrainern als Gastdozent
Ab August 2023 bin ich, der Chef meines Übersetzungsbüros, als Gastdozent an einem Ausbildungsinstitut in Essen tätig. Das stört aber den Betrieb des Übersetzungsbüros in keiner Weise, weil meine Projektmanager mich im Tagesgeschäft zuverlässig vertreten, wie sie sonst oft machen. Natürlich bleiben wichtigste Entscheidungen mir alleine überlassen.
Die Praxis ist oft mehr wert als reine Theorie
Im Gegenteil bringt solch eine Beschäftigung enorme Vorteile für die Arbeit meines Übersetzungsbüros. Ich weiß jetzt deutlich mehr über Ukrainer, ihr Verhältnis zu Nachbarnländern, zu ihren beiden Muttersprachen Ukrainisch und Russisch. Es gibt Vieles, was beim Unterricht und nach dem Unterricht übermittelt wird. Bei mehreren Teilnehmern bekomme ich mehr mit als bei Gesprächen mit meinen alten Bekannten aus der Ukraine, geschweige denn die öffentliche Information aus den offiziellen deutschen und ukrainischen Medien.
Ukraine und Ukrainer in den Zeiten des Krieges
Ukrainer bleiben so wie ich sie seit Jahrzenten kenne. Vor vielen Jahren haben wir zusammen studiert, unter anderem Linguistik und Fremdsprachen. Sie geben nicht auf, sie sind gut ausgebildet und benehmen sich mit Anstand. Das, was sie mir über Kriegsereignisse erzählen wollen, erzählen sie, aber ich versuche sie eher mit anderen Themen abzulenken. Sie sprechen mit mir auf Russisch, weil es für sie keine Sprache der Feinde ist, sondern die Muttersprache, wie auch die Muttersparche von vielen ukrainischen Soldaten, die an der Front kämpfen.
Wir reden viel über das Leben in Deutschland, über Berufe und Sprachen. Ich gebe ihnen viele Tipps (Deutsch unterrichte ich nicht), wie man am schnellsten Deutsch in den Sprachschulen oder mit anderen Methoden zusätzlich lernt.
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